Die Kunst- und Gestalttherapie gehört heute zum festen und klinisch anerkannten Bestandteil der Therapieformen. Hier ist zuerst zu sagen, dass es nicht um den ästhetisch-künstlerischen Aspekt der Arbeit geht, vielmehr ist das angestrebte Ziel des Gestaltens die Selbsterfahrung und eine Möglichkeit des Ausdrucks von Gefühlen. Niemand muss in der Gestalttherapie ein Künstler sein, die wichtigste Frage ist: Was transportiert die Gestaltung?
Die Kunst- und Gestalttherapie eröffnet Möglichkeiten sich selbst kennen zu lernen, Zugang zu Gefühlen zu bekommen sowie Konflikte zu verstehen und zu lösen. Es geht darum Kreativität in den Dienst der Veränderungs- und eventuell auch Heilungsprozessen zu stellen. Ziel ist es, über kreatives Gestalten und Erleben sowohl mit eigenen und fremden Gefühlen und Gedanken in Berührung zu kommen. Es können hier unbewusste Konflikte aufgedeckt und gelöst werden, die sogar ihren Ursprung im vorsprachlichen Bereich, also der frühesten Kindheit haben. Dabei kommt man bei der klassischen Gesprächstherapie oft an Grenzen. Da die persönliche Gestaltung –im Gegensatz zum gesprochenen Wort- auch nach Abschluss des Prozesses sichtbar bleibt, hat der Gestaltende die Möglichkeit sich mit Konflikten intensiver und objektiver auseinander zu setzen.
Nach einer kleinen Einführung in Werkkunde stehen meinen Klienten eine Vielzahl an Materialien zur Verfügung. Ob mit verschiedensten Farben, Stein, Ton, Papier, Karton oder Bastelmaterialien, dem Gestalter sind kaum Grenzen gesetzt. Ich als Therapeutin begleite den Gestalter bei Auswahl und Umsetzung und helfe die eventuelle erste Hemmschwelle zu überwinden.
Nur Mut, man kann nur gewinnen!